Der Start in einem neuen Job kann anstrengend sein. Zwischen Sitzungsmarathon, Kennenlernen-Gesprächen mit neuen Kollegen, dem Lernen von neue Fähigkeiten und der Bewältigung neuer Aufgaben, fühlt man sich nach den ersten drei Monaten durchaus erschöpft. Um ihnen zu helfen, möglichst stressfrei durch die ersten 100 Tage im neuen Job zu kommen, finden sie nachfolgend einige Tipps. Diese sollen ihnen helfen Fehler zu vermeiden, ihren Chef zu begeistern und ihre Kollegen besser kennen zu lernen.
Bevor sie beginnen
Studieren Sie noch einmal alle Informationen, die sie über ihr Unternehmen/ Organisation während der Bewerbungsphase gesammelt haben. Was haben sie sich während ihres Interview notiert, was wissen sie über ihren Vorgesetzten oder Teammitglieder? Prüfen sie die Webseite des Unternehmens und mögliche Social Media Kanäle.
Tag 1 im neuen Job
Heute dreht sich alles um Informationsaufnahme! Nehmen sie so viele Informationen wie möglich auf, hören sie aufmerksam zu und stellen sie Fragen.
Machen sie sich Notizen. Die Hülle und Fülle der neuen Informationen, die sie erhalten werden, lässt sich vermutlich nicht einfach merken. Um sich zu erinnern, notieren sie sich wichtige Dinge zu Mitarbeitenden: Namen, Berufsbezeichnungen und etwas Wichtiges aus dem Gespräch mit ihnen; Informationen über die Organisation, die sie vermutlich nicht in offiziellen Dokumentation finden; oder kleine Tipps, die sie von den neuen Kollegen erhalten. Sie müssen sich nicht alles sofort merken. Vieles, was sie am ersten Tag hören, wird sich wiederholen, sobald sie ihre beruflichen Aufgaben beginnen, oder sie sind in einem Mitarbeiterhandbuch dokumentiert.
Richten sie sich ein! Je nach Job könnte dies bedeuten, dass sie ihren Computer einrichten (Postfach einrichten, wichtigsten Internetseiten speichern, Benutzernamen und Passwörter speichern), dafür sorgen, dass sie benötigte Büromaterial und Möbel haben, oder die richtige Uniform oder Werkzeuge.
Und nach der Arbeit: Belohnen sie sich für diesen ersten erfolgreiches Tag! Nehmen sie ein Entspannungsbad oder machen sie etwas, dass ihnen Freude bereitet.
Die erste Woche im neuen Job
Fragen sie ihren Vorgesetzten nach Kennen-Lern-Interviews mit Mitarbeitenden, die für ihren Arbeitsbereich wichtig sind oder die spezifisches institutionelles Wissen mit ihnen teilen können. Fragen sie diese Menschen, was sie denken, dass ihr Job bringt. Auf diese Weise können sie viel über die Erwartungen anderer an ihre Position lernen!
Die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass ihr Manager sie eingestellt hat, weil er/ sie glaubt, dass sie ihre Fähigkeiten und Erfahrungen gut im Unternehmen einbringen können. Achten sie bei ihrem neuen und frischen Blick auf die Gegebenheiten vor Ort darauf, nicht nur zu kritisieren und zu sagen, was man besser machen könnte. Bestätigen sie auch, was bereits gut läuft. Vermeiden Sie möglichst Vergleiche mit ihrer letzte berufliche Tätigkeit wie „Bei XY haben wird das aber so uns so gemacht…“
Nach der Arbeit: Senden sie Dankesschreiben an Menschen, die ihnen bei der Jobsuche geholfen haben. Revanchieren sie sich zum Beispiel indem Sie einen Link zu einem interessanten Artikel beifügen.
Der erste Monat im neuen Job
Studieren sie ihr neues Unternehmen. Lesen Sie von ihrem neuen Arbeitgeber: Branchen-Newsletter, Websites, Social Media, Jahresberichte, alles, was sie finden. Sie können auch über die Einrichtung von Google Alerts über Ihr Unternehmen auf dem Laufenden bleiben. Viele Unternehmen stellen ihren Mitarbeitenden einen ausführlichen Medienspiegel über das Unternehmen zur Verfügung.
Führen sie ein offenes Gespräch mit ihrem Vorgesetzten über alle ungeschriebenen Regeln oder Normen. Erfragen sie Erwartungen und überlegen sie gemeinsam, was die Zielvereinbarung beinhalten wird.
Nach der Arbeit: Aktualisieren Sie Ihre Social-Networking-Profile. Lassen sie ihr Netzwerk über ihren neuen Job wissen, und aktualisieren sie ihre Koordinaten, damit man weiss, wie man sie erreichen kann.
Der zweite Monat im neuen Job
Jetzt haben sie sich vermutlich schon ein wenig eingelebt. Nehmen sie die Verantwortung für ihre eigene berufliche Entwicklung wahr. Überlegen sie, welches Wissen sie sich z.B. durch relevanten Blogs, Bücher und Schulungen noch aneignen wollen. Erweitern sie ihr branchenspezifisches Netzwerk, z.B. durch den Besuch von Erfahrungsgruppen oder einer Anmeldung beim Berufsverband.
Machen sie jemandem in ihrem Unternehmen einen Gefallen. Egal ob gross oder klein. Mit etwas Aufmerksamkeit können sie jemandem leicht eine Freude machen. Sie erhalten dadurch nicht nur selber eine Bestätigung jemandem geholfen zu haben, sondern bleiben positiv in der Erinnerung bei ihren Kollegen.
Suchen sie sich einen Mentor innerhalb der Organisation. Mit einem Mentor (oder mehreren) können sie ihre Arbeitsleistung verbessern, wächst ihr Netzwerk, und sie helfen ihnen auch sich schneller in ihrer Organisation zu Recht zu finden.
Der dritte Monat im neuen Job
Bringen sie einen Verbesserungsvorschlag auf. Nachdem sie nun einiges über die Abläufe und Prozesse ihrer Organisation gelernt haben, ist ein guter Zeitpunkt, um die Vorteile ihrer neuen Perspektive und vorherige Erfahrung zusammen zu nehmen und eine Vorschlag zur kontinuierlichen Verbesserung zu machen. Haben sie eine Aufgabe, die sie immer und immer wieder tun? Vielleicht können sie diese automatisieren. Gibt es einen bestimmten Workflow , den sie umständlich gefunden haben? Vielleicht kann etwas noch intuitiver gemacht werden. Was auch immer sie sich entscheiden, stellen sie sicher, dass es nicht die Arbeit von jemand anderem behindert und schlagen sie ihre Änderungen ihrem Vorgesetzten vor.
Lernen sie das Unternehmen außerhalb ihres eigenen Arbeitsgebietes kennen. Jetzt, wo sie begonnen haben, ihren eigenen Bereich zu verstehen, ist es Zeit, Ihren Horizont zu erweitern. Verabreden sie sich mit Kollegen anderen Abteilungen zum Mittagessen. Erfahren sie mehr über Projekte anderer Abteilungen oder besuchen sie andere Abteilungen während Ihrer Kaffeepause. Je mehr sie über das wissen, was auch außerhalb ihres unmittelbaren Verantwortungsgebietes passiert, desto eher sind sie in der Lage, wertvolle Verbindungen in der gesamten Organisation zu verstehen.
Probezeitgespräch! Falls nicht durch den Vorgesetzten direkt terminiert, bitten sie nach drei Monaten um ein Reflexions- oder Probezeitgespräch. Bereiten sie sich darauf vor, indem sich Notizen über ihre Leistungen machen und welche neuen Aufgaben und Herausforderungen, sie gerne verantworten möchten. Stellen sie Fragen, wie ihr Chef ihre Leistung empfungen hat und seien sie bereit, Feedback des Vorgesetzten anzunehmen.
Anne Forster teilt auf dem Anne Forster Blog ihr Wissen rund um das Thema Karriere und Neuorientierung. Wenn sie nicht schreibt, unterstützt sie als Coach Young Professionals beim erfolgreichen Start ins Berufsleben und dem Aufbau einer bedeutungsvollen Karriere
Um mehr zu erfahren, besuchen Sie anneforster.ch oder folgen Sie ihr auf Facebook.
Foto: Anne Forster