Eine unserer grössten Sorgen bei einem Jobwechsel ist die Furcht die richtige Entscheidung zu treffen oder einen Fehler zu machen. Was ist, wenn ich diesen neuen Job annehme und es dann bereue? Was ist, wenn ich für den nächsten Karriereschritt nicht genug vorbereitet bin? Wie genau können wir voraussagen, ob wir die richtige Entscheidung treffen? Wie bei vielen Dingen im Leben gibt es kein Schwarz oder Weiss, wenn es darum geht, eine mutige Karriereentscheidung zu treffen. Aber die folgenden drei Fragen können ihnen helfen ihre Zweifel zu überwinden, bevor sie ihre Kündigung einreichen.
Was hält sie davon ab eine Entscheidung zu treffen?
Was lässt sie daran zweifeln eine Entscheidung zu treffen? Häufig halt uns unser Bauchgefühl davon ab eine Entscheidung zu treffen. Manchmal sind es aber auch Hindernisse, die wir nur in unserem Kopf haben. Listen sie ihre Hindernisse auf, die sie ihrer Meinung nach davon abhalten eine Änderung in ihrer Karriere vorzunehmen? Welche Barrieren bauen sie sich dabei selber? Welche Hindernisse werden ihnen von anderen Personen in den Weg gelegt?
Mit dem identifizieren dieser Warnzeichen und Hindernissen schaffen sie die Basis ihre Zweifel genauer zu hinerfragen. Einige Zweifel können in einem klärenden Gespräch mit dem potenziellen Arbeitgeber geklärt werden. Im Gespräch mit einer Person ihres Vertrauens lassen sich die Zweifel aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Ist ist wichtig diese Warnzeichen ernst zu nehmen, genau so wichtig ist es sie zu adressieren und dabei vielleicht sogar festzustellen, dass die Sorgen überflüssig waren. Oder aber sie schützen sie davor eine vorschnelle Entscheidung zu treffen.
Treffen sie ihre Entscheidung aus Verzweiflung oder unter Druck?
Zeit kann eine wichtige Komponente beim Treffen der Entscheidung sein. Hätte ich mir doch mehr Zeit genommen. Wäre die Entscheidung dann anders ausgefallen? Häufig erlebe ich es, dass der entscheidende Faktor die fehlende Exploration von Alternativen ist und Entscheidungen dann unter Zeitdruck oder aus Perspektivenlosigkeit getroffen werden. Eine solide Analyse der eigenen Ausgangslage ist die Voraussetzung dafür die anstehende Entscheidung zu treffen. Und dies weder durch die rosa-rote Brille gesehen noch getrieben von Panik-Attacken, dass dies die letzte Möglichkeit sei.
Wenn sie selber den Eindruck haben sich mit ihrer Situationsanalyse im Kreis zu drehen, ist es ratsam mit jemandem darüber zu sprechen. Selber den Fokus zu halten, während man sich schwindelig vom Kopf-Karussell fühlt ist extrem schwierig. Jemand mit einer anderen Perspektive, mit der Sicht von Aussen auf die Situation und mit weniger emotionaler Verbindung kann oft von enormer Hilfe sein. Ein guter Kollege, Freund, Mentor, Karriere-Coach oder ein Berater können ihnen helfen ihre Optionen zu erkennen, zu strukturieren und zu evaluieren. Die möglichen Optionen klar vor sich zu haben, beruhigt und unterstützt die Entscheidungsfindung.
Laufen sie von einer Firma oder einem Vorgesetzten davon?
Vermutlich hat jeder von uns schon mal erlebt, was es heisst in einem Team oder für einen Vorgesetzten zu arbeiten, der/die ein Controll-Freak ist, das Wort Wertschätzung nicht kennt oder es immer besser weiss. Da ist der Wunsch gross den Job zu wechseln. Die Motivation „weg von…“ ist jedoch kein wirklich guter Grund einen Jobwechsel vorzunehmen. Den eigenen Wert zu kennen, die eigenen Fähigkeiten und Erfolge präsentieren zu können, hilft dabei das richtige Unternehmen oder Vorgesetzen zu finden, der diese zu schätzen weiss. Einen Mehrwert aufzeigen zu können und die eigene Motivation „hin zu…“ zu spüren, sorgt für mehr Freude und Überzeugungskraft im Bewerbungsprozess.
Zusammen gefasst: Es gibt nicht den richtigen oder falschen Karriereentscheid. Es gibt Vorteile und Nachteile. Die Entscheidung sollte die passende für sie sein. Bei zwei vergleichbar guten Optionen, lässt sich fast keine Fehlentscheidung treffen. Es sei denn sie lassen sich von ihrer Furcht treiben
Anne Forster teilt auf dem Anne Forster Blog ihr Wissen rund um das Thema Karriere und Neuorientierung. Wenn sie nicht schreibt, unterstützt sie als Coach Young Professionals beim erfolgreichen Start ins Berufsleben und dem Aufbau einer bedeutungsvollen Karriere Um mehr zu erfahren, besuchen Sie anneforster.ch oder folgen Sie ihr auf Facebook.
Foto: Anne Forster