Die aktuelle Universum Studie wartet nicht nur mit den Erkenntnissen zu den attraktivsten Arbeitgebern für Studenten und Young Professionals in der Schweiz auf. Sie zeigt auch deutlich, dass Studentinnen bereits mit niedrigeren Lohnerwartungen in den Beruf einsteigen. Dies unterstreicht die Zahlen des Bundesamtes für Statistik, wonach Frauen in der Schweiz im Durchschnitt bedeutend weniger als Männer verdienen. Wie kommt es zu diesen Unterschieden? Was kann Mann bzw. Frau tun?
Die attraktivsten Arbeitgeber für Studierende in der Schweiz
Wirklich überraschend sind sie nicht. Die Wahl der attraktivsten Arbeitgeber für Schweizer Studierende zeigt auch für 2015 einmal mehr wie attraktiv Google für Studierende der Bereiche Wirtschaft, Engineering, IT und Natural Science zu sein scheint. Viel interessanter scheint mir die Tatsache, dass eher konservative Unternehmen wie Migros und SBB zur gleichen Zeit bei den Business Studenten einige Plätze nach vorne machen. Oder liegt dies daran, dass genau diese Unternehmen die Möglichkeit von Work-Life-Balance eher ermöglichen?
Work-Life-Balance, was genau darunter verstanden wird? – man weiss es nicht immer so genau. Fakt jedoch und das zeigen die Research Ergebnisse von Universum ebenfalls, über die verschiedenen Generationen Z,Y,X hinweg das wichtigste Kriterium für die Wahl des Arbeitgebers. Der erste Arbeitgeber als gute Referenz für die weitere berufliche Zukunft sehen Studentinnen wie Studenten schweizweit als wichtiges Kriterium bei der Arbeitgeberwahl. Während die männlichen Studierenden danach die Möglichkeit für die Übernahme von Führungspositionen als wichtig erachten, geht es den weiblichen Studierenden um ein kreatives Umfeld. Alle Ergebnisse zur Universum Studie hier nachlesen.
Lohnunterschiede: Bei den Studentinnen fängt es an
Die Universum Studie zeigt, dass bereits Studentinnen mit niedrigeren Erwartungen in die Lohnverhandlungen und somit in den Beruf einsteigen. Der Unterschied beträgt bis zu CHF 9‘000 zwischen Ingeneurinnen und Ingenieuren. Dieser Unterschied lässt sich über die Jahre kaum aufholen und zählt somit wohl zu den weiteren Gründen, warum wir in der Schwez nach wie vor grosse Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern haben. Eine Studie der Universität Zürich ist den Gründen für die nach wie vor bestehenden Lohnunterschiede in der Schweiz auf den Grund gegangen. Sie kommen dabei zum Ergebnis, dass nur ca. 60% des Lohnunterschiedes in den messbaren, die Produktivität beeinflussenden Faktoren liegt. Weiter kommt das Forscherteam zum Schluss, dass ein Anteil der Lohnunterschiede auf diskriminierende Sozialnormen zurückgeht.
Was kann Frau bzw. Mann tun?
Basis für die Bewertung einer Stelle ist die gültige Stellenbeschreibung. Diese beschreibt sowohl die Aufgaben, Kompetenzen und Fähigkeiten, welche ich als Stelleninhaber mitbringen bzw. erfüllen muss. Hast du eine Stellenbeschreibung? Wenn nicht, dann besorge dir diese.
Wie sieht dein Gehalt bzw. Lohnband aus, in dem du dich befindest? Mit dieser Angabe bekommst du einen ersten Hinweis, was gemäss der Einstufung deines Arbeitgebers möglich ist.
Wie sieht genau die Entwicklung deines Salärs aus? Besteht dein Einkommen aus einem fixen oder auch einem variablen Anteil? Was ist durch deine Performance über das Jahr möglich als Bonus zu erreichen?
Das eigene Salär in Vergleich mit Personen gleichen Alters, Erfahrung, Ausbildung etc. zu stellen, ermöglicht z.B. der Lohnrechner Schweiz.
Weitere Tipps für einen fairen Lohn findest du als Berufseinstieger hier und als Berufstätiger hier.
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Anne Forster teilt auf dem Anne Forster Blog ihr Wissen rund um das Thema Karriere und Neuorientierung. Wenn sie nicht schreibt, unterstützt sie als Coach Young Professionals beim erfolgreichen Start ins Berufsleben und dem Aufbau einer bedeutungsvollen Karriere Um mehr zu erfahren, besuchen Sie anneforster.ch oder folgen Sie ihr auf Facebook.
Foto: Anne Forster