Wer wünscht sich nicht freundliche und hilfsbereite Kollegen und Kolleginnen im Job? Ein angenehmes Arbeitsklima mit sozial kompetenten Arbeitskollegen steht für viele Young Professionals weit oben auf der Wunschliste für den idealen Arbeitgeber. Soziale Kompetenz ist wichtig. Sich durchsetzen können aber auch!
Fachliche und soziale Kompetenz im Job
Betrachtet man eine Stellenausschreibung einmal genau, wird uns bewusst, wie wichtig es Unternehmen ist, dass der ideale Kandidat neben fachlicher Kompetenz (Ausbildung, Studium und Arbeitserfahrung in einem bestimmten Fachgebiet) vor allem auch soziale Kompetenz mitbringt. Häufig lesen wir von Teamfähigkeit, Einfühlungsvermögen und Empathie, guten kommunikativen Fähigkeiten und interkultureller Erfahrung. Eher selten zu lesen die Fähigkeit sich durchzusetzen.
Mit sozial kompetenten Kollegen, die die eigenen Ziele nicht zu Oberst setzen, die andere Meinungen gelten lassen, macht es (vermeintlich) mehr Spass zusammen zu arbeiten. Wirklich? Die eigene Position vertreten und so nicht nur verschiedene Sichtweisen auf ein Problem oder Aufgabe einzubringen ist genauso wichtig wie dem Gegenüber zuhören und deren Meinung aufzunehmen.
Wer nie „Nein“ sagt und gerne „Everybody‘s Darling“ ist, der kann auch ganz schnell „Everybody‘s Depp“ sein. Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft tragen zu einem guten Miteinander bei, dabei gilt es jedoch auch Grenzen zu setzen, um nicht ausgenutzt zu werden.
Selbstbehauptung im Job
Ein ständiges „Nein“, wie auch ein tägliches selbstverständliches „Ja“ sind nicht gesund für den beruflichen Alltag. Weder den einen noch den anderen möchte man längerfristig im Arbeitsteam haben. Schnell wird der Nein-Sager als Blockierer wahrgenommen und beim Ja-Sager fragt man sich, ob die Person denn eigentlich auch eine eigene Meinung hat. Wie so oft liegt die gesunde Mischung irgendwo dazwischen. Wer keine eigene Meinung hat, dem wird häufig weniger zugetraut, man wird häufig auch fachlich als weniger kompetent wahrgenommen. Die eigene Sichtweise einzubringen ist daher sehr wichtig. Gerade an einem neuen Arbeitsort oder als Jobanfänger stellt sich die Frage nach dem Wie.
Die eigene Meinung zu vertreten zu lernen lässt sich nicht nur im Job üben. Auch in der Familie und Freizeit mit Freunden kann man Selbstbehauptung üben und reflektieren. Verhalten sie sich im Job anders als im Kreise von Familien und Freunde? Wie nimmt man sie in diesem Umfeld wahr? Als Ja-oder Nein-Sager?
Die eigene Durchsetzungsfähigkeit stärken beginnt nicht mit einem Konfrontationskurs. Es gilt nicht die Meinung anderer als Falsch darzustellen. Im Gegenteil, die Meinung anderer aufnehmen, seine eigene Meinung einbringen und nach Gemeinsamkeiten suchen und Unterschiede zu diskutieren, ist ein guter Anfang. Nicht der persönliche Sieg oder die Niederlage des Gegenübers, sondern das gemeinsame Finden einer bestmöglichen Lösung steht im Fokus.
Anne Forster teilt auf dem Anne Forster Blog ihr Wissen rund um das Thema Karriere und Neuorientierung. Wenn sie nicht schreibt, unterstützt sie als Coach Young Professionals beim erfolgreichen Start ins Berufsleben und dem Aufbau einer bedeutungsvollen Karriere Um mehr zu erfahren, besuchen Sie anneforster.ch oder folgen Sie ihr auf Facebook.
Foto: Anne Forster