Mit einem Headhunter in Kontakt zu treten und den eigenen Lebenslauf an die richtige Stellenvermittlung zu senden steht häufig ganz oben auf der To-Do-Liste für Zuzügler in der Schweiz. Auch Young Professionals und insbesondere Executives sehen Headhunter als integralen Bestandteil ihrer Bewerbungsstrategie. Dabei stehen nicht nur die Expertise dieser Rekrutierungs-Profis und ihr Netzwerk im Arbeitsmarkt im Vordergrund, auch die so vermeintlich eingesparte Zeit für die Jobsuche sind immer wieder genannte Kriterien. Doch was ist eigentlich zu beachten, wenn ich die Unterstützung eines Headhunters in Anspruch nehmen will?
Headhunter, Stellenvermittlungen, Karriereberatungen in der Schweiz – ein Definitionsversuch
Um zu verstehen, wie man effektiv mit Headhuntern arbeitet, ist es wichtig, die Unterschiede zwischen Headhuntern, Arbeitsvermittlungen, Jobbörsen und Karriereberatungen zu kennen.
Zu den wirklich „jagenden“ Headhuntern zählen jene, die ein exklusives Mandat von einer Unternehmung oder Organisation erhalten und damit beauftragt sind jene ganz bestimmte Person zu finden, die auf die zu besetzende Stelle passt. Zudem gibt es die mehr vermittelnden Headhunter, die Kandidaten an Firmen empfehlen, wo sie denken einen Mehrwert für das suchende Unternehmen leisten zu können, aber eben keinen Auftrag dafür haben.
Arbeitsvermittlungen übernehmen meist eine „Arbeitgeber- auf-Zeit“ Rolle und vermitteln Personal für einen bestimmten Zeitraum an Firmen/ Organisationen.
Jobbörsen sind Orte (online oder auch Messen/ Ausstellungen), wo offene Stellen ausgeschrieben oder beworben werden.
Karriereberater, Coach (auch Laufbahnberater) unterstützen Mitarbeitende und Unternehmen in verschiedenen Bedürfnissen, wie Neuorientierung, Bewerbungscoaching, Laufbahnplanung, Newplacement, Outplacement etc.
Tipps zum Umgang mit Head Huntern
Aus meiner Erfahrung in der Rekrutierung und im Personalmarketing in verschiedenen Branchen, meiner Erfahrung als Coach und Karriereberater und den Berichten meiner Netzwerk-Kollegen und Klienten, habe ich einige Tipps zum Umgang mit Headhuntern zusammengefasst:
Erwartungshaltung klären! – Das Ziel eines Headhunters ist die passende Person für die Vakanz eines Unternehmens/ Organisation zu finden. Ein Headhunter übernimmt üblicherweise nicht die Jobsuche für sie. Es gibt Vermittlungen, die bei Interesse an ihrem Profil dabei unterstützend tätig sind, dies ist aber nicht automatisch die Regel.
Vorbereitung ist wichtig! – Sie müssen wissen, was sie wollen und was sie zu bieten haben. Verwechseln sie einen Headhunter nicht mit einem Karriereberater oder Karrierecoach. Für einen Karrierewechsel ist der Headhunter nicht die richtige Adresse. Haben sie ihren Pitch auch für einen Headhunter oder eine Stellenvermittlung bereit.
Informieren sie sich! – So wie sie sich über ein Unternehmen oder Organisation vorbereiten, bei der sie sich bewerben wollen, so sollten sie sich auch über ihren Headhunter informieren. Wo liegt die Spezialisierung? Mit wem wird zusammengearbeitet? Auf welcher Stufe wird rekrutiert?
Wählen sie mit Qualiltät statt Quantität! – Arbeiten sie mit den passenden Vermittlungen und Headhuntern und nicht einfach mit (zu) Vielen. Sie sollten stets im Überblick haben, wo sich ihre Bewerbung befindet und was der aktuelle Stand ist.
Kontakte knüpfen! – Von einem Headhunter kontaktiert zu werden, empfinden die meisten Menschen als Wertschätzung. Endlich erkennt jemand das Potenizial in mir! Mit einem gepflegten Profil auf den Business Netzwerken Xing oder Linkedin erleichtern sie dem Headhunter, dass er sie findet. Auch die diskrete Umfrage in ihrem Kollegenkreis wird sicher die ein oder andere Empfehlung für eine Stellenvermittlung oder Headhunter geben. Die Empfehlung öffnet häufig Türen etwas einfacher als die direkte Ansprache. Diese ist natürlich auch möglich (Telefon, Email, Messebesuch etc.)
Netzwerk pflegen! – Kontakte knüpfen und Kontakte pflegen gehören zusammen. Leisten auch sie einen Mehrwert für ihr Gegenüber und geben sie Rückmeldung, wenn sie die Stelle gewechselt haben.
Meine Klienten, insbesondere jene die neu in die Schweiz ziehen, berichten immer wieder, dass die gemeinsame Standortbestimmung und Vorbereitung auf das Arbeiten in der Schweiz, das Kennenlernen des Schweizer Arbeitsmarktes ihnen für die gezielte Zusammenarbeit mit Headhuntern und Stellenvermittlungen die wichtige Vorbereitung geschaffen hat.
Anne Forster teilt auf dem Anne Forster Blog ihr Wissen rund um das Thema Karriere und Neuorientierung. Wenn sie nicht schreibt, unterstützt sie als Coach Young Professionals beim erfolgreichen Start ins Berufsleben und dem Aufbau einer bedeutungsvollen Karriere. Um mehr zu erfahren, besuchen Sie anneforster.ch oder folgen Sie ihr auf Facebook.
Foto: Anne Forster