Karrierewechsel haben meist etwas Beunruhigendes, denn sie bedeuten, dass man etwas Sicheres und Vertrautes hinter sich lässt für etwas, in dem man häufig wenig Kontakte, kaum Erfahrung und wenig anwendbare Fähigkeiten hat. Gerade der Schritt von der Wissenschaft in die Wirtschaft stellt viele Professionals vor die Herausforderung, wie sie diesen Übergang am besten meistern. Mit dieser Anleitung machen nicht nur Wissenschaftler den ersten Schritt.
Ausgangslage evaluieren: Abwägen der Vor- und Nachteile
Ob in Zusammenarbeit mit einem Karriere-Coach oder zunächst für sich alleine, es lohnt alle Vor- und Nachteile eines möglichen Wechsels für sich transparent zu machen und abzuwägen. Die Auseinandersetzung mit den eigenen Erwartungen, Hoffnungen und Ängsten trägt zu einer Analyse der Situation bei und unterstützt bei der Entscheidung für oder gegen den Wechsel. Mühsame Aufgaben wie der Fördermittel Beschaffung erübrigen sich in der Wirtschaft, die geschätzte Forschungsfreiheit wird jedoch unter Umständen eingeschränkt.
Fähigkeiten evaluieren: Beurteilung der übertragbaren Fähigkeiten
Sich der eigenen Fähigkeiten bewusst zu sein, ist wichtig. Für den Realitätscheck umso wichtiger, die Fähigkeiten mit den Bedürfnissen der Wirtschafswelt abzugleichen. Dabei geht es nicht in erster Linie darum Lücken zu finden. Diese tragen eher zur Beunruhigung bei. Wichtiger jene Fähigkeiten herauszuschälen, die übertragbar sind. Hierzu könnten Projektmanagementerfahrung, Präsentations- und Moderationsfähigkeiten gehören. Und durchaus auch Fachkenntnisse. Vor dem Hintergrund dieses Wissens gilt es Wege zu finden, Unternehmen zu zeigen, dass man diese Fähigkeiten gewinnbringend ins Unternehmen einbringen kann.
Sich Positionieren: Aktualisierung von Lebenslauf und Social Media Profil
Ein Lebenslauf, der für die Wissenschaft wichtige Aspekte enthält wie Posterpräsentationen und Veröffentlichungen, sieht in der Businesswelt anders aus. Die Schwerpunkte, die zu betonen sind, verändern sich. Daher wichtig, dass der neue Lebenslauf dem Leser angepasst wird und Erfahrungen, die Projekte vertiefter beschreiben oder Leistungen im Team nun stärker betont werden. Dies gilt auch für die Social Media Präsenz. Dort fehlt es häufig an den gesammelten Skills im Business Jargon.
Sich Präsentieren: Interviewkenntnisse auffrischen
Mit dem Wechsel des Karrierewegs ist nicht immer klar, was man auf oder von der neuen Zielgeraden erwarten kann. Umso wichtiger sich ein möglichst umfassendes Bild darüber zu machen. Dazu geeignet sind Informationen Interviews, also Gespräche, die nicht in erster Linie der Bewerbung um eine Stelle dienen. Hier lassen sich zentrale Informationen sammeln, welche dann gekonnt im Bewerbungsinterview einsetzen lassen. Diese Hintergrundinformationen sind genauso wichtig, wie die Kenntnisse über die eigenen Fähigkeiten und entsprechende Beispiele dazu.
Geduld für den Karrierewechsel üben
Karrierewechsel passieren selten über Nacht. Sie sind das Ergebnis von teilweise langwierigen Interviewprozessen, Enttäuschungen, Absagen. Doch viele Beispiele zeigen auch, dass sich die harte Arbeit lohnt. Dabei das eigene Ziel bzw. das persönliche Wofür nicht aus den Augen verlieren.
Anne Forster teilt auf dem Anne Forster Blog ihr Wissen rund um das Thema Karriere und Neuorientierung. Wenn sie nicht schreibt, unterstützt sie als Coach Professionals beim erfolgreichen Start ins Berufsleben und dem Aufbau einer bedeutungsvollen Karriere. Um mehr zu erfahren, besuchen Sie anneforster.ch, folgen Sie ihr auf Facebook und Pinterest oder abonnieren Sie den kostenlosen Blog Newsletter.
Foto: Anne Forster
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