Wenn sich dieser Tage in New York alles um den Lauf der Läufe dreht, dann fühle auch ich mich wieder vom Marathon-Virus infiziert. Mein Volunteer Einsatz bei den New York Road Runners (NYRR) hat den Traum, die schönsten 42km von New York zu laufen im Herbst 2013 wahr werden lassen.
Volunteering in New York
Mein 6-monatiges Time-out in Manhattan, New York, hat mich um einige Erlebnisse und Erfahrungen bereichert. Aus sportlicher Sicht, war mein Volunteer Einsatz bei den NYRR eines der Highlights. Zunächst war ich mehrheitlich im Einsatz bei der Ausgabe von Startnummern, T-Shirts und dem erteilen von Informationen im Vorfeld zu lokalen Rennen in New Yorks Stadtteilen. Ich lernte die Arbeit der Charity-Organisation „Team for Kids“ kennen. Team for Kids organisiert Sport- und Fitnessprogramme für Kinder und Jugendliche, für die die Teilnahme an solchen Programmen keine Selbstverständlichkeit ist. Ende Oktober durfte ich dann als Gästebetreuerin für ausländische Besucher die Vorbereitungen zum New York Marathon 2012 live und hautnah erleben.
Magische Stimmung an der Marathon Expo
An der Marathon Expo, also dort, wo die Läufer sich mit ihrer Startnummer, Laufshirt und allerhand Infos, Give-aways etc. ausstatten, herrschte eine ganz besondere Atmosphäre – energiegeladen und emotional. Besucher von der ganzen Welt erleben hier den Moment, auf den sie teilweise jahrelang gewartet haben – ihre Startnummer in Empfang zu nehmen – ihre Eintrittskarte für den Lauf der Läufe. Viele erzählten mir wie stolz und glücklich sie seien und wie nervös und konzentriert zugleich.
Für viele war daher die kurzfristige Absage des Marathons (New York City entschied sich damals gegen die Durchführung aufgrund des Sturms Sandy) ein emotionales Wechselbad. Meine Aufgabe als Gästebetreuerin war nicht nur die enttäuschten Besucher zu betreuen, sie zu informieren, welche Optionen sie nun hatten, sondern auch auf so manch langes Gesicht wieder ein Lächeln zu zaubern.
Infiziert vom Marathonvirus
Mein Ziel die Auszeit zu nutzen, um wieder mehr Sport zu treiben erlangte durch die freiwillige Arbeit am New York Marathon eine neue Dimension. Infiziert vom Marathonvirus meldete ich mich bereits vier Wochen später für einen Halbmarathon an. Im Dezember folgte ein weiterer 10km Lauf und im Januar gar eine 3-Tage Challenge: 1 Mile, 10km und Halbmarathon an einem Wochenende. Mein Entschluss im November 2013 ebenfalls die schönsten 42km der Welt durch New Yorks Staddteile zu laufen, stand fest.
Laufen, um Kindern eine gesunde und sportliche Zukunft zu bieten
Wer sich einmal mit einer Teilnahme am NY Marathon befasst hat weiss, dass eine Teilnahme entweder durch die Laufzeitqualifikation möglich ist oder mit ein wenig Glück bei der Verlosung der Plätze zusammenhängt. Bei beiden Varianten hatte ich leider keine Chance. Ich wählte die Variante mit der Charity-Organisation „Team for Kids“ zu laufen. Ihre Projekte hatte ich kennen gelernt und war überzeugt, dass ich somit nicht nur mir einen Traum erfüllte, sondern gleichzeitig Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit für Sport- und Fitnessprogramme ermöglichte.
Fantastische Unterstützung von Familie, Freunden und Kunden
2.600USD war mein Spendenziel für die Teilnahme am New York Marathon. Familie, Freunde und Kunden unterstützen mich dabei dieses Ziel zu erreichen: 4 gesponserte Namen auf meinem Lauf-outfit am Renntag, 6 gesponserte Meilen durch die Traumstadt zu Ehren meiner Gönner, Büro Znüni mit mehr als 200 genossenen „Big Apple Muffins“ oder NY-styled Brownies; all das führte zum Erreichen des Spendenziels. Und parallel dazu stand natürlich das wöchentliche Training auf meiner To-Do-Liste. Auf einer eigens eingerichteten Facebook-Fan Page informierte ich über das Erreichen des Spendenziels, meine sportliche Vorbereitung und dann über den Count-down bis zum Start und den Cool-Down nach dem Rennen.
Meine Teilnahme am New York Marathon 2013
Am 3. November war es dann soweit, ich durfte selber das Wechselbad der Gefühle des New York Marathons erleben. Um 7Uhr ging es auf die Fähre von Manhattan nach Staten Island, begleitet von Sicherheitspersonal in der Luft, zu Wasser und an Land. Erst um kurz nach 11Uhr fiel der Startschuss für meine Startgruppe. Ich spührte den kühlen Wind, der beim Start über die Verrazono Bridge hinweg fegte; auf der Brooklyn-Seite angekommen säumten bereits viele Menschen die Strassenränder mit Transparenten, Plakaten und Musik. Und es sollten immer mehr werden. Ständig hörte ich meinen Namen. Es war wirklich unbeschreiblich von so vielen Menschen, die mich ja gar nicht kannten, die 42km durch die Stadt getragen zu werden. Kurz nach der Hälfte kam dann die Verbindung von Brooklyn nach Manhattan via die Manhattan Bridge. Ein paar hundert Meter wieder allein unter Läufern. Einer der beeindrucktesten Momente wartete schon auf mich: die Ankunft in Manhattan. Ich fühlte mich wie ein Star, als ich von der Brücke hinunter lief und mich die Jubelschreie des Publikums empfingen; wie auf einer Bühne vor tosendem Publikum. Und dann waren es ja nur noch weitere 18km bis zum Ziel. Die Abstände der emotionalen Ups und Downs wurden kürzer. Vereinzelt mussten Läufer aufgeben. Die Kopfarbeit des Rennens wurde wichtiger. Sich jetzt vor Augen zu halten, dass die Strecke immer kürzer wurde, ist einfach gesagt. Am nördlichsten Punkt des Central Parks angekommen, stellte ich mir wirklich die Frage: Warum? Doch dann sah ich sie schon aus der Ferne, die jubelnden Kinder und Jugendlichen des „Team for Kids“ Programms. Nur noch 5km. Ob das Erreichen der Ziellinie nun der schönste Augenblick war? Rückblickend gab es viele besondere Momente auf den 42km, die mich auch ein Jahr später noch unendlich glücklich machen.
Wollen auch Sie ihre Auszeit mit einem Volunteer Einsatz bereichern? Hier finden Sie Möglichkeiten sich als freiwilliger Helfer zu engagieren:z.B. New York Marathon oder Benevol Schweiz
Anne Forster teilt auf dem Anne Forster Blog ihr Wissen rund um das Thema Karriere und Neuorientierung. Wenn sie nicht schreibt, unterstützt sie als Coach Young Professionals beim erfolgreichen Start ins Berufsleben und dem Aufbau einer bedeutungsvollen Karriere. Um mehr zu erfahren, besuchen Sie anneforster.ch, folgen Sie ihr auf Facebook und Pinterest oder abonnieren Sie den kostenlosen Blog Newsletter.
Foto: Anne Forster
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