Unsere Arbeitswelt hat sich verändert, sie ist vernetzter geworden. Wir sind flexibler, aber auch oft einsamer geworden, insbesondere durch Homeoffice (-Pflicht). Dies wird von vielen Berufstätigen häufig als Stress wahrgenommen. Die Pandemie unterstützt diese Entwicklung und macht deutlich, dass es immer wichtiger wird über psychische Belastung in der Arbeitswelt zu reden. Doch wie stellt man die Frage, wie geht es dir, da richtig?
Psychische Arbeitsprobleme – nichts Neues
Bereits im 2011 zeigte Niklar Bär in einer Befragung Befragung von Vorgesetzten und HR auf, dass 20% der Mitarbeitenden unter psychischen Problemen und Belastungen leiden, aktuelle Studien zur psychischen Gesundheit des BAG zeigen, dass es mittlerweile bereits 33% sind. Insbesondere Müdigkeit, die Verstärkung von bestehenden Vorerkrankungen und Existenzängste tragen werden genannt.
Psychische Erkrankungen sind daher wie körperliche Erkrankungen gleichermassen zu behandeln. Doch stellt sich das einfacher da, als es häufig ist. Das Verhalten von Vorgesetzten und die Vorgaben von Unternehmen können hier eine grosse Wirkung haben und bestehende Angst vor dem Stigmata verhindern und dafür sorgen, dass sich Mitarbeitende Hilfe holen.
Was ist psychische Gesundheit?
Psychische Gesundheit hat viele Gesichter. Die WHO definiert psychische Gesundheit wie folgt: Psychische Gesundheit ist ein Zustand des Wohlbefindens, in dem eine Person ihre Fähigkeiten ausschöpfen, die normalen Lebensbelastungen bewältigen, produktiv arbeiten und einen Beitrag zu ihrer Gemeinschaft leisten kann.
Der Stress bei Mitarbeitenden steigt – was kann ich tun?
Der Jobstress Index zeigt auf, dass drei von zehn Erwerbstätigen (29,6%) mehr Belastungen als Ressourcen in einem Ausmass haben. Beinahe ein Drittel der Erwerbstätigen (28,7%) ist emotional erschöpft. Was kann ich tun? Belastung reduzieren, Ressourcen aufbauen! Doch was sind meine Belastungen? Häufig genannt werden arbeitsbedingt: Zeitdruck, Hohe Verantwortung, Verhalten von anderen (Mitarbeitende und/ oder Vorgesetzte), Umgang mit Kunden, Häufige Unterbrechungen. Privatbedingt tragen Familiäre oder finanzielle Probleme, Lebensumstände sowie Sorgen und Krankheiten. Nicht zu unterschätzen die Doppelbelastung durch Care-Arbeit sowie ein hoher Mental/Work Load.
Schritt für Schritt psychische Arbeitsprobleme erkennen und wahrnehmen
Egal ob als Vorgesetzter oder im Team ist das reagieren und ansprechen von Veränderungen, die man im Verhalten von Kolleginnen und Kollegen bemerkt.
Offenes zuhören ohne zu werten oder zu meinen Lösungen bereit halten zu müssen sind ein weiterer wichtiger Schritt. Vertrauen schaffen beim Gegenüber zeigt nachweislich, dass sich Mitarbeitende öffnen, wenn sie psychische Beeinträchtigungen haben.
Unterstützung und Information geben sowie Ermutigen professionelle Hilfe anzunehmen sind bereits zielführende Massnahmen. Es zeigt sich nachweislich, dass durch das frühzeitige Führen von Gesprächen mehr Personen in ihrem Job bleiben also ohne Gespräche. Wenn es zum Leistungsabfall kommt, ist es meistens schon zu spät.
Wie zeigen sich psychische Arbeitsprobleme?
In den Befragungen von Niklas Bär zeigen sich bei «schwierigen Mitarbeitenden» vor allem folgende Auffälligkeiten:
- Eigene Fehler werden abgestritten und den anderen die Schuld gegeben
- Launisch sein, starke und unvorhersehbare Stimmungsschwankungen
- Konzentrationsprobleme
- Aufmüpfig sein bei Anweisungen
Früherkennung: Wie messe ich bei mir und bei anderen, wie es uns geht?
Eine Möglichkeit herauszufinden, wie es um einen selber oder auch im Team steht, wie geht es uns, lässt sich durch eine Selbsteinschätzung mittels Fragebogen herausfinden. Eine Möglichkeit bietet die Friendly Workspace Job-Stressumfrage Unbedingt Ausprobieren und Hilfe bei der Interpretation bzw. weiteren Massnahmen in Anspruch nehmen!
Anne Forster teilt auf dem Anne Forster Blog ihr Wissen rund um das Thema Karriere und Neuorientierung. Wenn sie nicht schreibt, unterstützt sie als Coach Professionals beim erfolgreichen Start ins Berufsleben und dem Aufbau einer bedeutungsvollen Karriere. Um mehr zu erfahren, besuchen Sie anneforster.ch, folgen Sie ihr auf Facebook und Pinterest oder abonnieren Sie den kostenlosen Blog Newsletter.
Foto: Anne Forster
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