Feedback, also Rückmeldung, ist einer der heikelsten Prozesse in Gruppen. Einerseits kann man Menschen leicht verletzten, andererseits helfen falsche Komplimente nicht weiter. Häufig machen uns Komplimente bequem und übermütig und Kritiken vermindern unser Selbstwertgefühl und verleiten uns zu falschem Aktionismus. So gehen Sie mit Komplimenten und Kritik richtig um.
Umgang mit Kritik
Die eindimensionale Frage: „Was fandest du gut, was fandest du schlecht?“ ist also nicht unbedingt hilfreich.
Entscheidender für den Lerneffekt ist die Frage: Was mache ich mit dieser Kritik?
Mit anderen Worten: Was kann so bleiben, wie es ist? Was muss geändert werden, obwohl es bislang gut war?
Es geht also nicht nur darum festzustellen, wo etwas nicht gelungen ist (Bewertung), sondern auch darum, ob und wie darauf reagiert werden soll (Aktion). Das folgende Modell hilft, die Kritik einzuordnen, um daraus Handlungsempfehlungen abzuleiten.
Fragen Sie sich ausserdem ehrlich: Welcher Erfolg oder Misserfolg war eigentlich dem Zufall geschuldet? Wurde ich zum Matchwinner, weil der Ball rein zufällig den Weg ins Tor fand? Oder auch: habe ich deses Kompliment wirklich verdient?
Rat: Fand ich gut, muss trotzdem geändert werden!
Kompliment: Fand ich gut und kann auch in Zukunft so bleiben!
Kritik: Fand ich schlecht und muss geändert werden!
Hinweis: Fand ich schlecht, kann aber damit leben!
Ordnen Sie das Feedback, das Sie erhalten haben, diesen vier Kategorien zu: Welchen Rat wollen Sie befolgen? Welche Kritik veranlasst Sie zum Handeln? Welchen Hinweis können Sie übergehen?
Anne Forster teilt auf dem Anne Forster Blog ihr Wissen rund um das Thema Karriere und Neuorientierung. Wenn sie nicht schreibt, unterstützt sie als Coach Young Professionals beim erfolgreichen Start ins Berufsleben und dem Aufbau einer bedeutungsvollen Karriere. Um mehr zu erfahren, besuchen Sie anneforster.ch oder folgen Sie ihr auf Facebook.
Foto: Anne Forster